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Die Innere Mission als Kristallisationspunkt des Sozialen Protestantismus
pp. 895-921
Abstract
Es ist die historische Leistung Johann Hinrich Wicherns, durch seine berühmte Rede auf dem Evangelischen Kirchentag in Wittenberg 1848 sowie durch die Denkschrift "Die Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche" die evangelische Christenheit eindringlich auf ihre Verantwortung angesichts der sozialen Frage hingewiesen, ihr ein programmatisches Konzept gegeben und durch die Zusammenfassung bereits vorhandener Einzelinitiativen die christliche Liebestätigkeit insgesamt auf ein neues Niveau gehoben zu haben. Der in diesem Sinn von Wichern geprägte Begriff der "Inneren Mission" meint "eine im gesamten Gebiet der eigenen Kirche sich vollziehende evangelistische, aufbauende und soziale Nöte lindernde Tätigkeit"1. Die Notwendigkeit eines solchen Konzeptes der Inneren Mission ergab sich für Wichern unmittelbar aus seiner Analyse der Gegenwart, die er nur unter dem Vorzeichen eines "tiefen sittlichen Verfalls, der bodenlosen Entfremdung und des weitverbreiteten Abfalls vom Evangelio"2 verstehen konnte. Insofern ist Wicherns Reformkonzept der Versuch einer Antwort auf eine als radikale Krise interpretierte Zeitsituation.
Publication details
Published in:
Euchner Walter, Stegmann F-J, Langhorst Peter, Jähnichen Traugott, Friedrich Norbert, Grebing Helga (2005) Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland: Sozialismus — Katholische Soziallehre — Protestantische Sozialethik. Ein Handbuch. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 895-921
DOI: 10.1007/978-3-322-80785-4_22
Full citation:
Euchner Walter (2005) Die Innere Mission als Kristallisationspunkt des Sozialen Protestantismus, In: Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 895–921.