Central and East European
Society for Phenomenology

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220430

Einleitung

Katholische Soziallehre — Entwicklung und Konzept

Walter Euchner

pp. 603-612

Abstract

Nach ihrem Selbstverständnis weiß sich die Kirche gesandt, in Verkündigung und sakramentalem Tun das Heilswerk Jesu fortzuführen. So hat sie die Pflicht, sich auch um die für das Heil der Menschen bedeutsamen Fragen des politischgesellschaftlichen Lebens zu kümmern. Die soziale Verkündigung der Kirche ist deshalb so alt wie sie selbst und reicht von den Worten Jesu bis zur gegenwärtigen Sonntagspredigt eines Pfarrers oder dem Schulunterricht eines Religionslehrers. Jesus nahm Stellung zu Staat und Obrigkeit, zu Armut und Ehe. Der Apostel Paulus äußerte sich zur staatlichen Regierungsform oder zur Gestaltung häuslicher und famliärer Ordnung. Den Kirchenvätern ging es in der alten Kirche um die Beziehung von Reichtum und Armut oder um die Teilnahme von Christen an öffentlichen Vergnügungen, um das Verhalten christlicher Beamter im Dienst des heidnischen Staates. Im Mittelalter standen das Verhältnis von Papsttum und Kaisertum bzw. Staat und Kirche im Zentrum der Diskussionen, daneben auch die Erlaubtheit des Zinses und die Berechtigung von Unternehmergewinnen.

Publication details

Published in:

Euchner Walter, Stegmann F-J, Langhorst Peter, Jähnichen Traugott, Friedrich Norbert, Grebing Helga (2005) Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland: Sozialismus — Katholische Soziallehre — Protestantische Sozialethik. Ein Handbuch. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 603-612

DOI: 10.1007/978-3-322-80785-4_16

Full citation:

Euchner Walter (2005) Einleitung: Katholische Soziallehre — Entwicklung und Konzept, In: Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 603–612.