Central and East European
Society for Phenomenology

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220533

"Distinctions directrices"

Niklas Luhmann

pp. 13-31

Abstract

Das Wort Code wird verwirrend vielsinnig benutzt. Die lateinische Herkunft legt es zunächst nahe, an einen Text zu denken, der eine Reihe von Direktiven zusammenstellt. Besonders in den romanischen Sprachen ist diese Assoziation fast unvermeidlich. Linguisten haben diesen Wortgebrauch abstrahiert, den Direktionswert abschwächend. Dann bezeichnet der Begriff einen nichtbeliebigen, in sich abgestimmten, Widersprüche aber nicht ausschließenden Zusammenhang von Symbolen1. Auf diese Weise ist ein theoretisch nahezu unbrauchbarer Begriff entstanden, der kein Abgrenzungskriterium enthält, es also nicht erlaubt, festzustellen, welche Direktiven oder Symbole zu einem Code gehören und welche nicht. Man muß demnach eine besondere Kultur, eine Tradition, eine regionale Eigenart usw. schon kennen, um intuitiv darüber entscheiden zu können, was zum Code dieses Ausschnitts gehört und was nicht.

Publication details

Published in:

Luhmann Niklas (1987) Soziologische Aufklärung 4: Beiträge zur funktionalen Differenzierung der Gesellschaft. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 13-31

DOI: 10.1007/978-3-663-01341-9_1

Full citation:

Luhmann Niklas (1987) "Distinctions directrices", In: Soziologische Aufklärung 4, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 13–31.