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Einleitung
pp. 19-20
Abstract
Die bürgerliche Gesellschaft zerstörte die mittelalterlichen sozialen Strukturen mitsamt ihrem theologischen Überbau. Gesellschaft und Wirtschaft sollten nach den Prinzipien von Vernunft und Nutzen gestaltet werden — Prinzipien, die in der Philosophie der Aufklärung gleichsam als Synonyme auftraten. Die sozialistischen Ideen entstanden als Reaktion auf die neuen bürgerlichen Leitbilder und die krisenhaften Folgen ihrer Verwirklichung. Ihr Ziel war jedoch nicht die bloße Beseitigung oder Negation der bürgerlichen Gesellschaft, sondern deren "Aufhebung" im Hegelschen Sinne, d.h. die vom Bürgertum erfochtene Befreiung der Individuen von den Fesseln der alten Zustände sollte bewahrt, die neu entstandenen wirtschaftlichen Abhängigkeiten und Gefährdungen jedoch, z.T. unter Rückgriff auf ältere Solidaritätsvorstellungen, überwunden werden.
Publication details
Published in:
Euchner Walter, Stegmann F-J, Langhorst Peter, Jähnichen Traugott, Friedrich Norbert, Grebing Helga (2005) Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland: Sozialismus — Katholische Soziallehre — Protestantische Sozialethik. Ein Handbuch. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 19-20
DOI: 10.1007/978-3-322-80785-4_2
Full citation:
Euchner Walter, Stegmann F-J, Langhorst Peter, Jähnichen Traugott, Friedrich Norbert (2005) Einleitung, In: Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 19–20.