Central and East European
Society for Phenomenology

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190997

Bild und Repräsentation das Kriterium der Denotation

Joaquim Braga (University of Coimbra)

pp. 45-66

Abstract

Ein phänomenologischer Ähnlichkeitsprozess des Bildes bezieht sich in erster Linie, wie wir gesehen haben, auf ein Kongruenzverhältnis von Bild und abgebildetem Gegenstand. Die Rolle die die Sinnlichkeit in solch einem Verhältnis spielt, ergibt sich allein aus einer passiven Funktion der Bildwahrnehmung, aus sozusagen einer transparenten Wiedergabe des Sehens. Die Differenzierung von Bildformen und die Bestimmung der piktorischen Individualität des Bildes erhalten damit keine plausible Antwort. Ist ein semiotischer Denotationsprozess des Bildes in der Lage solch eine Passivität des Sinnlichen zu überwinden? Es scheint sicher, dass eine semiotische Deutung des Bildbegriffs heutzutage als theoretische Alternative zu einem phänomenologi-schen Ansatz dient. Mit diesem Kapitel aber möchte ich nicht überprüfen, inwiefern solch eine angebliche Alternative ihre eigene Plausibilität trägt. Dieses Kapitel befasst sich vielmehr mit der Frage nach der Rolle einer zeichenmäßigen Repräsentation in der Konfiguration des Bildes als symbolisches Gebilde. Nelson Goodmans Überlegungen einer symbolischen Annäherung an den Bildbegriff in seinem Languages of Art werden hier als Gegenstand unserer Untersuchung berücksichtigt. Was den Begriff der Denotation angeht — der eine zentrale Stellung in der Goodmanschen Symboltheorie einnimmt –, ist es für uns wichtig zu präzisieren, inwieweit ein Denotationskriterium der Repräsentation in der Lage ist (oder nicht), eine Verbindung zwischen Bild, Wahrnehmung und symbolischen Formen zu bilden.

Publication details

Published in:

Braga Joaquim (2012) Die symbolische Prägnanz des Bildes: Zu einer Kritik des Bildbegriffs nach der Philosophie Ernst Cassirers. Dordrecht, Springer.

Pages: 45-66

DOI: 10.1007/978-3-86226-975-4_3

Full citation:

Braga Joaquim (2012) Bild und Repräsentation das Kriterium der Denotation, In: Die symbolische Prägnanz des Bildes, Dordrecht, Springer, 45–66.