Central and East European
Society for Phenomenology

Repository | Book | Chapter

220330

Der phänomenologische Sinn der Frage nach der Naturzugehörigkeit des Menschen

Max Herzog

pp. 60-70

Abstract

Die Frage nach der Naturzugehörigkeit des Menschen (Kunz 1968) scheint längst durch die Geschichte ins reine gebracht zu sein. Man spricht nunmehr von der conditio humana als einer sehr alten "Mystifikation, die seit jeher darin besteht, auf den Grund der Geschichte die Natur zu setzen", und nimmt jetzt die Natur selbst als historisch (Barthes 1964, S. 17f.). Zur Beute der Geschichte geworden, ist selbst die potentiell möglich erscheinende Zerstörung der Natur nichts anderes mehr als die Auflösung der Geschichte durch sich selbst (Derrida). Doch die Frage hat mehr denn je Konjunktur, und zwar auf einer ontischen und auf einer ontologischen Ebene der Problemartikulation. Beide Ebenen stehen zwar in engster Wechselwirkung, sind aber dennoch streng zu unterscheiden: ontisch wird die Natur — vergegenständlicht zu einem geschlossenen System — Umwelt genannt, die für den Menschen bedrohlich geworden ist. Ontologisch geht es um das Problem des Verhältnisses der Natur als vergegenständlichte Vorstellung zur immanenten Natur des Menschen.

Publication details

Published in:

Seel Hans-Jürgen, Sichler Ralph, Fischerlehner Brigitte (1993) Mensch — Natur: zur Psychologie einer problematischen Beziehung. Wiesbaden, Vieweg+Teubner.

Pages: 60-70

DOI: 10.1007/978-3-322-90632-8_5

Full citation:

Herzog Max (1993) „Der phänomenologische Sinn der Frage nach der Naturzugehörigkeit des Menschen“, In: H. Seel, R. Sichler & B. Fischerlehner (Hrsg.), Mensch — Natur, Wiesbaden, Vieweg+Teubner, 60–70.