Central and East European
Society for Phenomenology

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220116

Grundlagen des Arousal-Konzepts

Jürgen Grimm

pp. 98-145

Abstract

Die theoriegeschichtlichen Wurzeln von Arousal sollen hier ausführlich zur Darstellung kommen, weil sich in diesem Konzept physiologische, psychologische und soziale Komponenten verbinden, deren Beziehung traditionell sehr unterschiedlich interpretiert wurde. Nachdem im Zuge soziologistischer Entwürfe die Beschäftigung mit "biologischen" Grundlagen des menschlichen Verhaltens in den Verdacht geriet, die Willensfreiheit zu leugnen und gesellschaftliche Ungleichheit durch den Hinweis auf biologische Differenzen zu rechtfertigen, nachdem die Behaviorismus-Kritik Verhaltensmodelle, die sich auf biologische Funktionen stützten, für überwunden erklärte, bedarf es zur Begründung eines kognitiv-physiologischen Ansatzes in der Medien- und Kommunikationsforschung der unvoreingenommenen theoriegeschichtlichen Rekonstruktion. Wer vor allem an empirischen "Fakten" interessiert ist, wird auf das komplexe Zahlenmaterial in den hinteren Teilen der Studie (ab Kapitel 7) verwiesen, in denen Ergebnisse zur Zuwendungsattraktivität und Wirkung von Gewaltdarstellungen ausgebreitet werden. Derjenige, der den Leseweg über die theoretische Rekonstruktion nachvollzieht, hat freilich in den späteren "Datenfluten" theoretische Orientierungsmarken im Gepäck, die zur Einordnung von Detailerkenntnissen wesentlich beitragen können.

Publication details

Published in:

Grimm Jürgen (1999) Fernsehgewalt: Zuwendungsattraktivität Erregungsverläufe sozialer Effekt. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 98-145

DOI: 10.1007/978-3-322-83252-8_4

Full citation:

Grimm Jürgen (1999) Grundlagen des Arousal-Konzepts, In: Fernsehgewalt, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 98–145.