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Geiger und der Nationalsozialismus
pp. 94-111
Abstract
Zur postulierten Sonderstellung Geigers gehört es, daß er nicht zur "arglosen Gesellschaft im universitären Elfenbeinturm" (Körte 1992, 136) zählte, die sich in politischer Ahnungslosigkeit von den Zielen und der Dynamik des Nationalsozialismus überraschen ließ. Ganz im Gegenteil: Geiger war eine der seltenen Ausnahmen, die sich nicht nur schon vor 1933 wissenschaftlich mit dem Nationalsozialismus beschäftigten, sondern diesen auch einer ausdrücklichen Bewertung unterzogen. Aber auch eine Sichtung seines Spätwerks bezeugt: Das für die Nachkriegsjahre der Soziologie so charakteristische Beschweigen des "Dritten Reiches' findet in ihm keinen Anhänger; weite Teile seiner Beiträge etwa zur Demokratietheorie, zur Soziologie des Rechts, der Intelligenz und der Massengesellschaft müssen teils als direkte teils als indirekte Auseinandersetzung mit dem braunen Terror gelesen werden.
Publication details
Published in:
Meyer Thomas (2001) Die Soziologie Theodor Geigers: Emanzipation von der Ideologie. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 94-111
DOI: 10.1007/978-3-322-89595-0_5
Full citation:
Meyer Thomas (2001) Geiger und der Nationalsozialismus, In: Die Soziologie Theodor Geigers, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 94–111.