Repository | Book | Chapter
Amusien bei unterschiedlichen Hirnläsionen Einleitung
pp. 179-190
Abstract
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Störungen der Musikalität und dem Gehirn und seinen Funktionen. Die Untersuchung musikalischer Hirnleistungen bei Patienten mit Hirnverletzungen hat in der Klinik bei weitem noch nicht die Beachtung erlangt wie die Untersuchung anderer neuropsychologischer Syndrome, der Aphasien, Apraxien und Agnosien. Zum Teil liegt dies daran, daß Störungen der Musikalität für einen Großteil der Patienten nicht die herausragende soziale (dagegen durchaus eminente subjektive) Bedeutung haben wie z.B. eine Aphasie. Auswirkungen amusischer Störungen werden eher indirekt bemerkt, es sei denn, es handelt sich um musikalisch aktiv tätige Menschen. Auf der anderen Seite sind viele Ärzte im Erkennen und Untersuchen musikalischer Störungen überfordert oder denken gar nicht an das mögliche Vorliegen solcher Störungen. So kommt es, daß über Art und Häufigkeit der Störung musikalischer Leistungen bei Hirnverletzungen unterschiedlichste Ansichten kursieren. Nach Hécaen und Albert (1978) ist dies z. T. auch durch eine unterschiedliche Zusammensetzung der untersuchten Probanden zu erklären: Meist wurden im klinischen Bereich Einzelfallstudien von Musikern mitgeteilt, während vorwiegend psychologisch orientierte Untersuchungen an Gesunden und Hirnkranken meist den Grad musikalischer Vorbildung vernachlässigt haben.
Publication details
Published in:
Petsche Hellmuth (1989) Musik — Gehirn — Spiel: Beiträge zum vierten Herbert von Karajan-Symposium. Basel, Birkhäuser.
Pages: 179-190
DOI: 10.1007/978-3-0348-5562-4_13
Full citation:
Oepen Godehard (1989) „Amusien bei unterschiedlichen Hirnläsionen Einleitung“, In: H. Petsche (Hrsg.), Musik — Gehirn — Spiel, Basel, Birkhäuser, 179–190.