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Wahrscheinlichkeit und Erkenntnis
pp. 347-353
Abstract
Ein Großteil der Erkenntnistheorie kann als Versuch verstanden werden, den philosophischen Skeptizismus zurückzuweisen, also die Behauptung, dass wir über bestimmte Gegenstandsbereiche kein sicheres Wissen erlangen können. Doch unabhängig vom Erfolg dieses Versuchs werden wir zugeben müssen, dass es Sachverhalte gibt, über die wir tatsächlich kein sicheres Wissen besitzen. So wissen wir beispielsweise nicht sicher, ob es morgen regnen wird, wer Kennedy erschossen hat oder wie ein klassischer Münzwurf ausgehen wird. Dies hindert uns jedoch nicht daran, bestimmte Sachverhalte für mehr oder weniger wahrscheinlich zu halten. So können wir es beispielsweise für eher unwahrscheinlich halten, dass es morgen regnen wird, für sehr wahrscheinlich, dass Oswald der Mörder Kennedys ist und für gleichermaßen wahrscheinlich, dass eine symmetrische Münze auf Kopf oder Zahl landet.
Publication details
Published in:
Grajner Martin, Melchior Guido (2019) Handbuch Erkenntnistheorie. Dordrecht, Springer.
Pages: 347-353
DOI: 10.1007/978-3-476-04632-1_42
Full citation:
Koscholke Jakob (2019) „Wahrscheinlichkeit und Erkenntnis“, In: M. Grajner & G. Melchior (Hrsg.), Handbuch Erkenntnistheorie, Dordrecht, Springer, 347–353.